Höhenrettung

Die Feuerwehr Waldshut-Tiengen betreibt eine der Höhenrettungsgruppen der Feuerwehr in Baden-Württemberg. Die Mitglieder der Höhenrettungsgruppe rekrutieren sich aus Mitgliedern der Einsatzabteilungen. Die Aufgabe der Höhenrettung ist vornehmlich die Rettung und technische Hilfeleistung in besonders großen Höhen oder auch in Tiefen, die mit regulären Mitteln einer Feuerwehr nicht mehr erreicht werden können oder wo umfangreiche zusätzliche Kenntnisse bzw. zusätzliche Ausstattung erforderlich ist. Die genaue Bezeichnung lautet deshalb "SRHT - Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen". 

Über dies hinaus wird die Höhenrettung zunehmend beim Transport von überschweren Patienten aus Ober- und Tiefgeschossen zur Unterstützung des Rettungsdienstes eingesetzt.

Struktur der Gruppe

Die Standard-Ausrückestärke der Höhenrettung beträgt 6 Funktionen: Der Einheitsführer führt das Team im Einsatz als eine Art Teamleader, der Rettungstrupp mit den Funktionen "Retter 1" und "Retter 2" versorgt und begleitet den Patienten, der Systemtrupp mit den Funktionen "Last" und "Sicherung" baut die Seiltechnik auf und bedient diese, und der Maschinist steht zur besonderen Verfügung.

Das truppweise Vorgehen ermöglicht ein getrenntes Abarbeiten verschiedener Aufträge. So kann der Rettungstrupp sich per Seil einen Zugang zum Patienten erarbeiten, während der Systemtrupp bereits das Seilsystem zur Rettung des Patienten vorbereitet.

Arbeit im Einsatz

Im Einsatz arbeitet das Team der Höhenrettung nach einem Vier-Phasen-Modell, das die grundsätzliche Struktur eines SRHT-Einsatzes abbildet. Anhand dieses Modells kann klar kommuniziert werden. Somit weiß jede Funktion, in welcher Phase sich das Team momentan befindet. Darüber hinaus können verschiedene Phasen gleichzeitig von unterschiedlichen Funktionen abgearbeitet werden.

Übungen

Die Tätigkeit im Bereich der Höhenrettung ist nicht ungefährlich, und ein Fehler bringt große Gefahren für alle im Team mit sich. Deshalb ist jedes Mitglied der Einheit verpflichtet, im Jahr mindestens 72 Übungsstunden zu absolvieren. Damit das möglich ist, trainiert das Team jeden zweiten Donnerstag und mehrmals im Jahr samstags. Die Ausbildungstage an Samstagen, auch Objekttage genannt, finden in der Regel an externen Übungsobjekten statt.

Um drohende Fehler und Gefahren in den Übungen rechtzeitig zu entdecken, und um den Übungserfolg zu erhöhen, ist in jeder Übung eines der Mitglieder als "Übungsbeobachter" eingeteilt. Diese Person macht sich anhand einer Checkliste während der Übung Notizen, und leitet danach die Nachbesprechung. In der Nachbesprechung werden die Lernerfolge besprochen und schriftlich festgehalten.

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

Das Team der Höhenrettung übt regelmäßig mit Partnerorganisationen, wie zum Beispiel dem hauptamtlichen Rettungsdienst, ehrenamtlichen Ortsvereinen, umliegenden Feuerwehren und der Bergwacht. Der Fokus in der organisationsübergreifenden Ausbildung liegt auf Schnittstellen und der einheitlichen und klaren Kommunikation miteinander. Anhand der vier Phasen im Einsatz können die anderen Organisationen schnell den Ablauf von SRHT-Einsätzen kennenlernen und es entsteht sofort ein einheitliches mentales Modell bei den verschiedenen Einsatzkräften.